So hart waren die 13 Jahre Irre Regeln und Verbote: Britney Spears packt über Vormundschaft aus

Britney Spears war 13 Jahre lang in einer Vormundschaft gefangen.
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Britney Spears (40), die laut Gerichtsakten seit 2014 gegen die Vormundschaft durch ihren Vater gekämpft hat, ist frei! Im Sommer 2021 hatte die Sängerin vor Gericht das erste Mal ausführlich berichtet, wie ihre Familie und Management sie kontrollieren und wie sie darunter leidet. "People" veröffentlichte damals ihre 24-minütige Aussage im Wortlaut. Jetzt lange nach dem Sieg gegen ihren Vater hat sich Britney erneut auf Instagram zu Wort gemeldet und über die alltäglichen Dinge gesprochen, die sie lange nicht durfte.

Kein Kaffee, kein Spa

Es sollte ihr wohl größter Coup sein, doch er war von Verboten nur so gezeichnet. Von Dezember 2013 bis Mitte 2017 stand Britney Spears für ihre Tour „Piece of Me“ in Las Vegas auf der Bühne – eine Mega-Show, die etliche Fans in die Spiele-Metropole lockte und ordentlich die Kassen klingeln ließ. Britney ackerte für die Show auf Hochtouren, doch ausruhen durfte sie sich nicht, wie sie kürzlich bei Instagram verriet: "Die Leute wissen das nicht, aber als ich in Vegas war, durfte ich nie ins Spa gehen", verriet sie, sußerdem sollen Kaffee und Tee zur Beruhigung tabu gewesen.

Irre Vorschriften habe es auch bei ihrer Kleiderwahl gegeben. So habe Britney bei ihren Auftritten stets zwei Lagen Strumpfhosen tragen müssen.

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Das weitere strenge Reglement während ihrer Vormundschaft

Auf die Bühne gezwungen

Im Sommer 2021 packte Britney Spears eine ganze Liste an Verboten und Vorsschriften aus, unter denen sie während ihrer 13 Jarhe langen Vormundschaft gelitten habe. Vor Gericht erklärte sie, dass sie 2018 gezwungen worden sei, auf Tour zu gehen. "Mein Management sagte, wenn ich diese Tour nicht mache, muss ich mir einen Anwalt nehmen." Durch die Vormundschaft aber hätte sie keinen eigenen Anwalt bekommen können. "Mein eigenes Management könnte mich verklagen, wenn ich die Tour nicht durchführe." Aus Angst hätte sie eingewilligt.

Erzwungene Therapien

Einen großen Teil ihrer Aussage machen die Therapiesitzungen aus, zu denen sie sich gezwungen fühlt. Wenn sie nicht zweimal die Woche dorthin ginge, werde sie kein Geld bekommen oder dürfte nicht in die Ferien nach Maui, sei ihr gesagt worden.

Für die Sitzungen müsse sie zweimal die Woche an einen Ort gehen, den sie als "ungeschützt" und "ausgestellt" bezeichnet. Paparazzi würden sie fotografieren, wenn sie weinend aus einer Sitzung käme, so Britney. "Es ist peinlich und demoralisierend. Ich verdiene Privatsphäre, wenn ich zur Therapie gehe."

Auch wenn sie wisse, dass sie "ein wenig Therapie" brauche, scheinen die Umstände dafür schrecklich. So durfte sie sich ihre Therapeuten nicht aussuchen. Als ihr früherer Therapeut gestorben sei, sei sie auf die Knie gefallen und hätte Gott gedankt, so Britney.

Keine Privatsphäre

Eine Art Reha, zu der sie nach einer Reihe fragwürdiger, vierstündiger psychologischer Sitzungen gezwungen worden war, vergleicht Spears mit Sexhandel. "Jemanden gegen seinen Willen arbeiten zu lassen, all seinen Besitz wegzunehmen - Kreditkarte, Bargeld, Telefon, Reisepass - und ihn in ein Haus bringen, wo er mit den Menschen lebt, mit denen er arbeitet." Sie hätte mit den Krankenschwestern und dem Sicherheitspersonal in einem Haus gelebt und sei unter ständiger Beobachtung gewesen: "Sie beobachteten, wie ich mich jeden Tag umzog - nackt - morgens, mittags und abends. Ich hatte keine Privatsphäre."

Hätte sie an den Meetings nicht teilgenommen und nicht täglich zehn Stunden mitgemacht, hätte sie ihren Freund oder ihre Kinder nicht sehen dürfen. "Und Ma'am, ich kann ihnen sagen, zehn Stunden am Tag, sieben Tage die Woche auf einem Stuhl zu sitzen, das macht keinen Spaß... und vor allem, wenn Sie nicht aus der Haustür gehen können."

Sie wurde gegen ihren Willen auf Lithium gesetzt

Nachdem sie ihrem Management gesagt hatte, dass sie einen Teil der Choreografie für eine Show in Las Vegas nach ihren Vorstellungen ändern wollte, sagte ihr Therapeut, dass er "eine Million Telefonate" darüber geführt habe, dass sie in den Proben nicht kooperativ sei. "All das stimmte nicht", so Britney.

Am nächsten Tag seien die Medikamente, die Spears seit fünf Jahren nahm, abgesetzt worden, stattdessen bekam sie nun Lithium. "Und Lithium ist ein sehr, sehr starkes und völlig anderes Medikament als das, was ich gewohnt war." Sie habe sich davon betrunken gefühlt und konnte keine Gespräche mehr führen, egal um welches Thema es ging.

Mehrere Krankenschwestern sollen zu diesem Zeitpunkt bei ihr Zuhause gewohnt haben, um zu überprüfen, dass sie das neue Medikament nähme. "Es gab sechs verschiedene Krankenschwestern in meinem Haus und sie ließen mich einen Monat lang nicht in mein Auto, um irgendwohin zu fahren."

Sie darf nicht heiraten oder schwanger werden

Die fehlende Selbstbestimmung hört auch nicht bei Entscheidungen wie Ehe oder Verhütung auf: Ihr sei gesagt worden, sie könne nicht heiraten oder ein Baby bekommen. "Ich habe gerade eine Spirale in mir, damit ich nicht schwanger werde. Ich wollte sie herausnehmen lassen, damit ich versuchen kann, ein weiteres Baby zu bekommen. Aber dieses sogenannte Team lässt mich nicht zum Arzt gehen, um sie herauszunehmen."

"Er liebte es"

Viele von Britneys Vorwürfen an ihren Vater sind konkret - manche aber lassen schaudern, weil sie seine vermeintlichen Beweggründe erläutern. Neben der Tatsache, dass James Spears für seine Rolle als Vormund monatlich 16.000 Dollar erhält, scheint er laut Britneys Aussage auch großen Gefallen daran zu haben, seine Tochter zu kontrollieren.

So erzählt sie von einer Situation, als er sie zu oben erwähnter Reha drängte: "Ich habe eine Stunde am Telefon geweint und er liebte jede Minute davon. Die Kontrolle, die er über jemanden hatte, der so mächtig war wie ich - er liebte die Kontrolle, seine eigene Tochter zu 100.000 Prozent zu verletzen. Er liebte es."

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