Skandalnudel Nina Hagen wird 60

Nina Hagen kann mindestens genauso gut Grimassen schneiden wie singen
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Eine Grande Dame des Showgeschäfts feiert heute ihren 60. Geburtstag - wobei sich über die "Dame" manch einer streiten mag. Die Rede ist natürlich von Nina Hagen. Als "Godmother of Punk" schrieb sie besonders Ende der 70er und Anfang der 80er Musikgeschichte, prägte maßgeblich die New Wave und die Neue Deutsche Welle. Etwa 500 Veröffentlichungen umfasst ihr Katalog, sie wirkte an zahlreichen Filmen mit - und brachte sich immer wieder mit ihrem schrägen öffentlichen Auftreten ins Gespräch. Ihre fünf berüchtigsten Aktionen:

Schrille Auftritte im TV

Masturbations-Skandal in Österreich

Für einen handfesten Eklat sorgte Hagen 1979, als sie in der österreichischen Late-Night-Talkshow "Club 2" zwar voll bekleidet aber doch sehr anschaulich ihre Lieblingspositionen zur Selbstbefriedigung demonstrierte. Heute wäre das Ganze fast schon vorabendtauglich, damals brach über den ORF ein gewaltiges Medien-Gewitter herab, zumal einige Politiker die Chance witterten, auf den ungeliebten Monopol-Sender einzudreschen. In der Folge verlor "Club 2"-Moderator Dieter Seefranz seinen Posten, außerdem wurde in der Show unter anderem ein Alkoholverbot für die Gäste verhängt.

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Punkhochzeit auf Ibiza

Nina Hagens Liebesleben ist ein Kapitel für sich. Besonders spektakulär setzte sie im Jahr 1987 ihre "Punkhochzeit" mit dem erst 17-jährigen Hausbesetzer Iroquois auf Ibiza in Szene. Ob tatsächlich Liebe im Spiel gewesen ist, oder ob das dreitägige Event ein reiner PR-Gag war (zeitgleich erschien auch die Single "Punkhochzeit") weiß wohl keiner mehr so genau. Fest steht, die - von Hagens Gitarrist Bill Liesegang geschlossene - Ehe hielt nur eine Woche.

Biolek fehlen die Worte

Ungewohnt verletzlich präsentierte sich Hagen im Jahr 2000 in "Boulevard Bio", wo sie von ihrer schmerzhaften Scheidung berichtete. Gewohnt unsensibel stocherte der ebenfalls als Gast eingeladene VIVA-Rowdy Niels Ruf in dieser Wunde herum, bis die Sängerin aus dem Studio floh. Selten wirkte Moderator Alfred Biolek so hilflos.

Hagen und die "blöde, blöde Kuh"

Ansonsten geht Hagen gerne selbst in die Offensive, wenn sie sich angegriffen fühlt. 2005 etwa rührte sie in "Menschen bei Maischberger" die Werbetrommel für die Grünen, und geriet darüber mit der Ex-Grünen Jutta Ditfurth aneinander. Die nannte Hagen im Laufe der Auseinandersetzung "esoterisch durchgeknallt", was die Musikerin völlig aus der Fassung brachte: "Ich finde es furchtbar, was diese dicke Frau mit mir macht", erklärte sie unter anderem. "Jutta Ditfurth ist eine blöde, blöde Kuh. Mit dir werde ich nie wieder reden in der Öffentlichkeit!"

Begegnungen der dritten Art bei Maischberger

Sandra Maischberger ließ sich dennoch nicht davon abschrecken, Hagen 2007 erneut in ihre Sendung einzuladen. Und wieder war es ihre esoterische Ader, die für Ärger sorgte: Hagen warnte eindringlich vor entführungswütigen Außerirdischen, ZDF-Wissenschaftsmoderator Joachim Bublath reagierte mit freundlicher Skepsis. Hagen gab daraufhin die beleidigte Leberwurst und wechselte erstmal den Platz, um nicht mehr neben dem "Alien-Geschöpf" sitzen zu müssen. Danach schrie sie Bublath an und schnitt Grimassen, bis dieser genervt vorzeitig die Sendung verließ. "Ich habe, mit Verlaub, Nina, das Gefühl, dass wahnsinnig viel in Deinem Kopf wirklich durcheinander geht", erklärte Maischberger abschließend.

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